Partnerschaft - Metnitz - Haiterbach

Vor 40 Jahren fing die Beziehung an!
In 40 Jahren gab es viele Anlässe sich zu treffen ......!

Fam. Kübler

Karl Kübler war von 1959 bis 1985 Vorstand der Stadtkapelle Haiterbach und hat auch immer privat die Kontakte zu Metnitz gepflegt:
Viele Jahre verbrachte er den Urlaub mit seiner Familie in Metnitz und er hält auch heute als Pensionist seine Metnitzer Freundschaft aufrecht.

In den Jahren 1962/63 wurde die Straße von Haiterbach nach Salzstetten neu gebaut. Bauleiter der ausführenden Firma war Herr Staub, ein gebürtiger Kärntner. Eines Tages im Herbst 1962 telefonierte mit mir die Frau des Herrn Staub und sagte, dass sie gehört hätte, ich wäre der Vorsitzende der Musikkapelle. Sie habe uns schon manchmal bei unseren Musikproben zugehört. Wir hielten damals unsere Musikproben im alten Schulhaus am Marktplatz ab. Familie Staub wohnte ganz in der Nähe im Gasthaus "Zum Löwen", sodass sie uns gut hören konnte. Sie erzählte mir dann, dass sie und ihr Mann aus Kärnten kämen. Ein Schwager ihres Mannes spiele in Metnitz, einem kleinen Ort in Kärnten, bei der Musikkapelle mit. bei Besuchen hätten sie schon oft über die Suche nach einer Partnerkapelle aus dem Schwarzwald gesprochen. Nachdem sie gehört habe, wie wir spielen, denke sie, dass wir zusammenpassen würden. Sie fragte mich, ob wir zu solch einer Freundschaft bereit wären. In dieser Zeit gab es nur ganz wenige deutsche Kapellen, die eine Partnerschaft mit Musikgruppen im Ausland hatten. Das Angebot kam für mich etwas überraschend, aber insgeheim überlegte ich mir, wie ich meine Musikkameraden dazu bringen könnte, dieses einmalige Angebot anzunehmen.

Ich informierte also meine Musiker über dieses Gespräch. Viel konnte ich ja nicht sagen, aber anscheinend waren meine Ausführungen überzeugend. Nach einigen Zwischenfragen stimmten wir ab. Zu meiner großen Überraschung waren alle für die Aufnahme einer freundschaftlichen Beziehung mit Metnitz. Frau Staub war über unsere positive Einstellung sehr erfreut. Unsere Bereitschaft, nähere Kontakte anzubahnen, wurde auch in Metnitz erfreut zur Kenntnis genommen. Nach einigen Tagen rief mich Frau Staub an und sagte mir, dass ich gleich mit Herrn Dr. Staunig, dem Obmann der Metnitzer Schützen Verbindung aufnehmen sollte. Nun setzte sich ein reger Schriftverkehr ein.

Das wir nach Metnitz fahren würden, war bald klar. Am 16. April 1963 schrieb ich Herrn Dr. Staunig, um mit ihm die näheren Einzelheiten unseres Besuches festzulegen. Als Termin wurde die Zeit vom 13. bis 16. Juni 1963 vorgeschlagen. Postwendend kam die Antwort. Den Zeilen war zu entnehmen, dass auch in Metnitz große Freude über unser Kommen herrschte.

In einem zweiten Schreiben stellte ich unsere Kapelle kurz vor. In groben Zügen teilte ich unser Repertoire mit, denn es sollte nicht der Eindruck erweckt werden, dass wir eine Spitzenkapelle wären. Einen Programmvorschlag für unseren Besuch hatte ich beigefügt.

Im Antwortschreiben übermittelte uns Dr. Hans Staunig bereits das vorläufige Programm und eine händisch gezeichnete Straßenskizze von der Staatsgrenze bis Metnitz. Damals gab es noch keine Autobahn. Er beschrieb mir die Strecke sehr genau. Unter anderem schrieb er, dass wir eine Abkürzung über Murau nehmen könnten, sofern unser Bus nicht mehr als 35 Sitzplätze hätte.

Wir fuhren zum ersten Besuch am 13. Juni 1963 nach Metnitz. Unser Bus hatte 50 Sitzplätze. Deshalb mussten wir dann über Scheifling und Friesach fahren. Durch die Aufregung der baldigen Ankunft kamen uns ein paar Kilometer von Friesach nach Metnitz auf der damaligen Schotterstrecke unendlich lang vor. Auf einer Wiese kurz vor Metnitz hatten wir uns dann umgezogen. Beim Schulhaus stiegen wir aus, um von dort mit den Metnitzern gemeinsam auf den Marktplatz zu marschieren. Wir hörten zwar einige Takte Marschmusik, sahen aber keine Menschenseele. Auf einmal kamen sie beim "Kabas" um die Ecke, mit allen Drum und Dran. Es war ein beeindruckendes Bild. Ich dachte bei mir: "Oh Häuflein klein, verzage nicht!"

Nach kurzer Begrüßung zogen wir gemeinsam mit Marschmusik zum offiziellen Empfang auf den Marktplatz. Eine große Zahl von Metnitzern klatschte Beifall und begrüßte uns auf das herzlichste.

Karl Kübler


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Partnerschaft Haiterbach

1967 wurde in Haiterbach die Partnerschaft der Marktgemeinde Metnitz mit der Stadtgemeinde Haiterbach feierlich unterzeichnet.


Partnerschaft Haiterbach     Partnerschaft Haiterbach

Stadtkapelle Haiterbach beim Landesschützentreffen 1984 in Metnitz.


Partnerschaft Haiterbach

Bürgermeister Meroth und seine Gattin wurden richtige Metnitz-Fans und hielten die Partnerschaft lange Jahre in Schwung.



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"Partnerschaftliche" Trauung in Haiterbach!

Bei der Partnerschaftsfeier im Jahre 1967 haben sie sich kennen gelernt: Gerlinde Proß aus Haiterbach und Alois Pagitz aus Metnitz, der als Schütze mit dabei war. Alois fand als Schreiner im Jahre 1968 bei Fenster Killinger eine Anstellung und konnte so in die Nähe seiner Angebeteten ziehen. Am 14. November 1970 fand diese Beziehung ihren Höhepunkt.

Partnerschaft Haiterbach

Bürgermeister Meroth traute das Brautpaar in Anwesenheit des Metnitzer Bürgermeisters Dr. Hans Staunig und einer Delegation der Metnitzer Schützen im Sitzungssaal des Rathauses in Haiterbach. Es war eine richtige Schützenhochzeit, der Bräutigam war nämlich in Metnitzer Schützenuniform erschienen. Dies war die Hochzeit des Jahres 1970 in Haiterbach. Andreas und Claudia, die beiden Kinder des Ehepaares Pagitz, schätzen ebenso wie ihre Eltern Tradition und partnerschaftliche Beziehungen zwischen Metnitz und Haiterbach. Beide sind Mitglieder der Stadtkapelle Haiterbach und Carolin, das Enkelkind von Gerlinde und Alois Pagitz, begrüßte im Jahre 2002 die Metnitzer Gäste in der originalen Metnitzer Kindertracht.

Partnerschaft Haiterbach

Enkelkind von Familie Pagitz in Metnitztaler Tracht.



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Haiterbacher Erinnerungen
Der Weckruf!

Bei einem anderen Besuch (1973) ging es so hoch her, dass wir nicht ans Schlafen dachten. Als bereits der Morgen graute, kam uns die Idee, die Metnitzer mit zünftiger Marschmusik zu wecken. Wir packten unsere Instrumente aus und mit schmis­siger Marschmusik ging es um ca. 5 Uhr morgens von der Festhalte beim Schwimmbad nach Hause. Viele Fenster gingen auf und die Leute winkten uns zu. Zur Belohnung gab es dann bei "Holzhauer" Witschnig Kaffee.


Der "Gwandltausch"

Unser Klarinettist Otto war mit seiner Gattin beim Schneidermeister Friedl Zandonella einquartiert. Am Samstagmorgen kam den beiden die Idee, die Leute zu prüfen, ob sie Metnitzer und Haiterbacher unterscheiden könnten. Schneidermeister Friedl schlüpfte in die Uniform seines Haiterbacher Gastes und Otto in Friedls Kärntner Anzug. Dann machten sie sich zu Fuß auf den Weg nach Grades. Schon in Metnitz drehten sich die Passanten nach den beiden Spaziergängern um. Als sie bei der Teichlmühle über die Brücke gingen, kam ihnen ein alter VW-Käfer nach und blieb stehen. Der Fahrer fragte die beiden, ob sie nach Grades wollen. "Ja", erwiderten die beiden und durften einsteigen. Jetzt erst bemerkten sie, dass es der Herr Pfarrer war. Beim Gespräch im Auto meinte der Herr Pfarrer zum uniformierten Fahrgast: "Sind sie nicht der Friedl Zandonella?" Als der sich zu erkennen gab, war das Gelächter groß. Zu dem "Kärntner Otto" gewandt, meinte Hochwürden: "Aber Sie habe ich in Metnitz noch nie gesehen." Es wurde dann klargestellt, dass es ein Haiterbacher sei. In Grades stiegen sie dann aus und suchten dann zwei Gasthäuser auf. Überall war die Gaudi groß, und die beiden bekamen Freibier noch und noch. Gegen Abend fuhren Friedl und Otto mit dem Bus nach Metnitz zurück. Dort trafen sie eine ältere Frau, welche wiede­rum den Zandonella nicht erkannte. Sie meinte zu ihm: "Dem Gewand nach sind Sie ein Haiterbacher, aber wo haben Sie so gut kärntnerisch gelernt?"


Preußischer Drill

Bei unserem Besuch im Jahre 1965 gaben wir ein Konzert beim Färber. Der Saal war zum Bersten voll und die Besucher for­derten von uns viele Zugaben. Als Anerkennung beschlossen wir am Sonntagmorgen geschlossen in die Kirche zu gehen. Nach so einer Veranstaltung gingen die Letzten wie üblich erst im Morgengrauen nach Hause. In der Kirche waren nur unser Dirigent Herr Maier und ich mit den Frauen. Dies hat unseren Dirigenten so auf die Palme gebracht, dass er noch am Sonntag eine Marschmusikprobe auf dem Marktplatz angesetzt hatte. Erjagte uns im Gleichschritt und Marschmusik, wie ein preu­ßischer Feldwebel hin und her, bis ich mich der müden Musiker erbarmte und dem Tun ein Ende setzte. Da es zuvor gereg­net hatte und der Platz noch nicht asphaltiert war, gab es überall Wasserpfützen. Unsere Schuhe und Hosen hatten ausge­sehen, als wenn wir über einen Acker marschiert wären.


Schwierigkeiten mit der Sprache

Bei unserem ersten Besuch in Metnitz gaben wir Haiterbacher ein Konzert im Saal des ehemaligen Gasthauses Kabas. Saal und Gasträume waren übervoll und es wurde sehr spät, ehe wir nach einem feuchtfröhlichen Abend mit weichen Knien zu Bett gingen. Um die Gegend kennen zu lernen, machten wir am nächsten Morgen eine Wanderung rund um Metnitz. Als wir den steilen Weg zum Kalvarienberg hochgingen, verspürten alle einen großen Durst. Wir fragten unseren Wanderführer Friedl Zandonella, ob da oben auch eine Wirtschaft sei. "Ja, natürlich!", antwortete er. Nach einer guten halben Stunde machten wir schließlich, halb verdurstet, beim "Oberen Nieperle" Halt. "Ist das eine Wirtschaft", fragten wir und schauten uns die Augen nach einer Bedienung aus. "Wir sind hier richtig", erwiderte er und lachte verschmitzt. Nach längerer Nachdenkpause wurden wir uns über die unter­schiedliche Bedeutung des Wortes "Wirtschaft" klar. Die Metnitzer verstehen unter einer "Wirtschaft" einen Bauernhof, während wir Haiterbacher unter dem Begriff "Wirtschaft" ein Gasthaus meinen. Mit dem kühlen Bier aus dem Keller und der frischen Buttermilch wurden wir aber so gut versorgt, dass wir lange nicht mehr ans Heimgehen dachten.



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